Gottesdienst am Sonntag `Kantate´, 10.5.20, 10 Uhr, Christuskirche

Musik zum Eingang

Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.  G: Amen.

Unsere Hilfe steht im Namen des Herrn, G: der Himmel und Erde gemacht hat.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus sei mit euch allen. G: Und mit deinem Geist.

Liebe Gemeinde, ich grüße alle mit dem Spruch für die neue Woche:

Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder. Ps 98,1

 

Ja! Er tut Wunder. Seine Schöpfung im Frühling ist ein einziges Wunder. Überall wächst und blüht es. Bunt die Farben! Üppig die Blüten im Garten und die Blätter der Bäume! Vielfältig das Zwitschern der Vögel am Morgen und am Abend! Noch nie habe ich den Frühling so aufmerksam beobachtet, wie in dieser Zeit. Ja! Der HERR tut Wunder.

Sie und ihr, liebe Schwestern und Brüder, wundern sich gewiss über die Regeln, mit denen wir heute Gottesdienst feiern. Wir haben uns das nicht gewünscht, wollen aber niemanden gefährden. Darum bitte ich alle, sich daran zu halten. Es ist schon grotesk, ausgerechnet am Sonntag, der den Namen `Singet!´-(= Kantate) trägt, zusammen zu kommen und nicht singen zu dürfen, jedenfalls nicht gemeinsam. Um diese Not zu lindern, habe ich mir folgendes überlegt: Zum einen ist Caroline Bispinck heute hier. Sie gehört zu unserer Gemeinde und ist Sängerin. Sie wird die liturgischen Gesänge und Lieder für uns singen. Zum anderen machen wir es so: wir dürfen zwar nicht miteinander singen, aber miteinander sprechen – den Psalm, das Glaubensbekenntnis, das Vaterunser und die Strophen, die auf dem Liedblatt stehen. So wechseln wir uns ab und sind auf andere Weise als üblich miteinander verbunden.

Lasst uns beten:

Lieber Vater im Himmel,

endlich dürfen wir unsere Wohnungen verlassen und hier zusammenkommen.

Endlich können wir wieder zusammen beten und unseren Glauben bekennen.

Endlich ist es wieder erlaubt, hier mit mehreren zusammen auf dein Wort zu hören.

Schenke uns, dass dein Wort unsere Herzen erreicht und dein Geist uns in zuversichtliche und liebevolle Menschen verwandelt. Sei auch bei denen, die aus Vorsicht zu Hause geblieben sind und unsere Gemeinschaft vermissen. Das bitten wir dich um Christi willen. Amen.

Lied eg 166 Tut mir auf die schöne Pforte (1 S + 2 G + 4 S + 5 G + 6 S)

Lasst uns im Wechsel beten mit Worten aus dem 98. Psalm:

         (= eg 742)

         Ehr sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie es war im Anfang, jetzt          und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.

         Herre Gott, erbarme dich. Christe, erbarme dich. Herre Gott, erbarme dich.

         Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.

Lasst uns beten:

Gütiger Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde,

dich preisen alle Geschöpfe:

 die Vögel des Himmels, die Fische im Meer, die Tiere im Wald und auf dem Feld.

Lass uns einstimmen in den Lobgesang deiner Schöpfung,

      nicht nur mit unserer Stimme, sondern mit Körper, Seele und Geist.

Lass unser ganzes Leben zu einem Lobgesang werden, damit wir dir zur Ehre leben.

Das bitten wir dich im Namen deines Sohnes Jesus Christus, der mit dir und dem Heiligen Geist lebt und wirkt in alle Ewigkeit.

         Amen.

Alttestamentliche Lesung (= Predigttext): 2 Chr 5,25.1214

         Halleluja, Halleluja, Halleluja. (eg 181.3)

Lied eg 302,1+2+8 Du meine Seele, singe (= Sängerin)

Lesung des Evangeliums: Lk 19,3740

Lied eg 288 Nun jauchzt dem Herren, alle Welt! (1 S + 2 G + 4+5 S + 6+7 G)

Predigt zu 2 Chr 5,25.1214

eg.e 19 Ich sing dir mein Lied (Sängerin)

Glaubensbekenntnis

Lied 100,1+4 Wir wollen alle fröhlich sein (Sängerin)

Verstorben ist und kirchlich beerdigt wurde unser Gemeindeglied Heinz Beck im Alter von 92 Jahren. Lasst uns miteinander Fürbitte halten:

Barmherziger Gott, Schöpfer, Bewahrer und Vollender allen Lebens, nimm Heinz Beck auf in dein Reich und lass ihn deine Güte erfahren. Tröste alle, die ihn vermissen. Steh allen bei, die in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Alteneinrichtungen für kranke und schwache Menschen sorgen. Heile die Kranken. Lass die Sterbenden in Frieden gehen.

Jesus Christus, unser Heiland und Herr, wir danken dir, dass du für alle gestorben bist und den Tod überwunden hast. Wir bitten dich: Nimm von uns unsere Schuld, die auf uns lastet, weil wir Menschen gekränkt, enttäuscht, verletzt und missachtet haben. Nimm von uns unsere Schuld, weil wir deine Schöpfung geschädigt oder vernichtet haben. Erfülle alle Menschen mit Phantasie und Geduld, die Schöpfung zu bewahren und rücksichtsvoll mit ihren Mitmenschen umzugehen.

Heiliger Geist, du Beistand und Tröster der Glaubenden, erfülle uns mit deiner Kraft, einander zu ermutigen und uns gegenseitig zu helfen. Stärke alle, die in dieser Pandemie besondere Verantwortung tragen, die über das Übliche hinaus gefordert sind, die an die Grenzen ihrer Kräfte kommen.

In der Stille bitten wir dich für jene, die uns am Herzen liegen: ...

Gemeinsam beten wir, wie Jesus seine Jünger zu beten gelehrt hat: Vaterunser

Lied eg 501,1+2+4 Wie lieblich ist der Maien (Sängerin)

Mit Ihrer Gabe am Ausgang unterstützen sie zur Hälfte die diakonische Arbeit in unserer Gemeinde und zur Hälfte die musikalische Arbeit der ehrenamtlichen Mitglieder unserer Chöre und anderer musikalischer Gruppen. Zudem ermöglichen Sie Maßnahmen zur Aus, Fort und Weiterbildung unserer Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker in Haupt und Ehrenamt. (Vor der Kirche hängen noch Umschläge mit diesem Gottesdienst, die Sie gerne jemandem mitbringen können, die sich darüber freuen würden.)

Auch im Mai bleibt das Gemeindehaus für alle Gruppen und Kreise geschlossen. Am nächsten Sonntag gibt es einen Gottesdienst für Groß und Klein als Gottesdiensttogo, den Sie an der Wäscheleine vor der Kirche abholen können, und die älteren Gemeindeglieder per Post erhalten. Heute in 10 Tagen an Christi Himmelfahrt feiern wir hier wieder einen Gottesdienst mit max. 41 Personen. Seien Sie herzlich willkommen!  Bitte achten Sie gleich beim Verlassen der Kirche wieder das Abstandsgebot und kommen Sie wohlbehalten durch diese gefährliche Zeit!

Lied WL 16 Gott will ich singen – Melodie: In dir ist Freude eg 398 (Sängerin)

„Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus, den Gekreuzigten, sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat. Sagt seinen Jüngern: Er ist auferstanden von den Toten. Und siehe, er geht vor euch hin nach Hause; da werdet ihr ihn sehen.“ … Segen

         Amen …

Musik zum Ausgang

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen.

Liebe Gemeinde, Singet dem Herrn ein neues Lied; denn er tut Wunder – so lautet das Motto für diesen Sonntag und die neue Woche. Es ist auch die Gebrauchsanweisung, wie wir in der Erzählung von der Einweihung des Tempels in Jerusalem Heilsames für uns finden können.

Die Gebrauchsanweisung besteht aus zwei Teilen. Im 1 werden wir aufgefordert, etwas zu tun, etwas Besonderes, nämlich Gott, unserm Herrn, ein neues Lied zu singen.

Offensichtlich mag Gott neue Lieder. So schön und bewährt die alten Choräle sein mögen, unser Herr hört gerne auch mal was Neues. Darum gibt es auf jedem Kirchentag neue Lieder. Daher gibt es alle paar Jahre ein neues Liederheft, im Jahr 2007 die `Wort Laute´, zuletzt im Jahr 2018 das Ergänzungsheft zum Ev. Gesangbuch.

Im 2. Teil der Gebrauchsanweisung steht die Begründung, warum wir Gott neue Lieder singen sollen: denn er tut Wunder. Hier steht, was Gott tut, und zwar was er immer wieder tut: früher, heute und auch in Zukunft: Wunder. Wir sollen uns diese Wunder bewusstmachen, also: uns an die früheren erinnern, die gegenwärtigen erkennen und um zukünftige bitten.

Nun haben wir heute und in den kommenden Wochen ein Problem: Wir dürfen nicht singen. Genauer: Wir dürfen nicht zusammen in einem Raum singen, z. B. in dieser Kirche, in der seit über 157 Jahren immer wieder zum Lobe und zur Ehre Gottes gesungen wurde. Wir dürfen keine Lieder singen. Wir dürfen keine liturgischen Gesänge singen. Wir dürfen nicht einmal ganz leise singen. Auch den Posaunenchor dürfen wir nicht spielen lassen. Singen und spielen verboten! Dabei wäre es doch so schön – wenigstens hier in der Kirche zusammen zu singen und zusammen zu musizieren. Denn was tröstet mehr als schöne Musik in dieser CoronaZeit? Meine Töchter laden sich in diesen Wochen ständig Musik auf ihr Handy. Meine Frau ließ sogar zweimal den Klavierstimmer kommen, um auf ihrem Tastengerät spielen zu können.

Nun wird der eine oder die andere denken: Ist doch nicht so schlimm. Ich kann eh nicht singen. Es macht mir auch gar keinen Spaß zu singen. Ich bin nun mal ein alter Brummbär und äußerst unmusikalisch. Die Musik und ich – wir stehen auf Kriegsfuß. Ich habe mich damit abgefunden. Und ehrlich gesagt: Wenn die anderen hier gesungen haben, hat mich das nie so richtig überzeugt. Das müsste viel schöner, viel voller klingen.

In der Tat: Dieser Eindruck hat uns schon im Presbyterium beschäftigt. Wir wollen uns in diesem Jahr überlegen, wie unser Gemeindegesang schöner werden kann. Damit ist das Problem zwar erkannt, aber noch nicht gelöst. Für heute hilft uns das nicht weiter.

Die Auflage, nicht zusammen singen und musizieren zu dürfen, ist indes kein kleines Problem. Nein! Sie ist ein großes Problem, für uns Christen sogar ein sehr großes Problem. Denn über dem gemeinsamen Singen und Musizieren liegt eine sehr große Verheißung: Gott kommt, wenn schön gesungen wird. Gott kommt dorthin, wo schön zusammen musiziert wird. Das lesen und hören wir heute in der Heiligen Schrift: Und als sich die Stimme der Trompeten, Zimbeln und Saitenspiele erhob und man den Herrn lobte: „Er ist gütig, und seine Barmherzigkeit währt ewig“, da wurde das Haus erfüllt mit einer Wolke, als das Haus des HERRN, sodass die Priester nicht zum Dienst hinzutreten konnten wegen der Wolke; denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes.  Das klingt gut. Ach, was sage ich: Das klingt großartig, phantastisch, überwältigend. Gott kommt in sein Haus – damals in den neu errichteten Tempel in Jerusalem, als ihn die Priester und Leviten – wir würden sagen, als ihn Pfarrerinnen und Pfarrer, Lektorinnen und Lektoren, Kirchenmusiker und – musikerinnen zusammen lobten. Gott bleibt unsichtbar. Er verbirgt sich in einer Wolke. Aber die Wolke zeigt, dass er da ist. Dass er für die Menschen da ist, die ihn dort ehren, loben, ihm danken, ihm auch ihre Not klagen und um Hilfe bitten wollen.

Das wäre das Größte, wenn Gott in dieses Haus in Neheim käme; in das Haus, das allein zu seiner Ehre errichtet wurde: soli deo gloria. So steht es über der Eingangstür, durch die wir alle hereingekommen sind: Allein Gott sei die Ehre!

Aber wird er auch kommen, wenn wir nicht zusammen singen, wenn wir nicht zusammen musizieren, wenn wir nur einen Organisten Helmut Tschöpe und eine Sängerin Caroline Bispinck heute hier haben? Reicht es, wenn wir nur zusammen sprechen – ein paar Strophen, wenn wir nur zusammen beten – den Psalm, das Vaterunser; wenn wir nur zusammen unseren Glauben bekennen …?

Mit einem Augenzwinkern sage ich: Ja. Klar. Es steht doch in der Schrift: Und es war, als wäre es einer, der trompetete und sänge, als hörte man eine Stimme loben+danken dem HERRN. Gott kommt es nicht auf die Menge an. Wichtig ist ihm, wie mit einer Stimme zu singen und – ich ergänze – wie mit einer Stimme zu beten und zu bekennen. Denn einstimmig, einmütig, einträchtig zu sein – das ist nicht nur das Ziel, das unsere Kirchenordnung für Beschlüsse des Presbyteriums empfiehlt. Eintracht, Einmütigkeit – das sind Gaben des heiligen Geistes, ein Gottesgeschenk, auf das wir seit unserer Taufe hoffen dürfen, um das wir uns aber auch mühen müssen. Deswegen dauert es manchmal, bis wir uns im Presbyterium zu einem Beschluss durchgerungen haben. Deshalb ist es auch nötig, im Posaunenchor regelmäßig zu proben, nicht nur allein, auch zusammen.

Ich möchte meine Frage noch mal zuspitzen: Können wir davon ausgehen, dass Gott zu uns kommt, wenn wir unter Corona Bedingungen Gottesdienst feiern? Also auf Abstand, mit Maske, Desinfektionsmittel, ohne gemeinsamen Gesang, ohne gemeinsamen Chor, ohne die Zeichen der Gemeinschaft, auf die wir verzichten müssen?

Nein, wir können nicht davon ausgehen. Kein Mensch und keine Gemeinschaft – und sei sie noch so einstimmig – kann Gott zwingen. Es ist immer Seine freie Entscheidung, sich den Menschen zuzuwenden, ihnen zuzuhören, zu ihnen zu kommen, ihnen beizustehen. Niemand kann Gott zwingen. Aber wir können Gott bitten, dringend bitten. Mehr noch: wir haben gute Gründe, ihm zu vertrauen und auf seine Güte zu setzen. Genau daran erinnert uns unsere Gebrauchsanweisung: … denn er tut Wunder. Er hat sie getan, er tut sie heute und er wird sie immer wieder tun. Damals war es für die Israeliten wie eine Perlenkette von Wundern, an die sie sich immer wieder erinnern konnten. Gott hatte ihre Vorfahren aus der Sklaverei in Ägypten befreit. Er hatte mit ihren Vätern und Müttern, mit dem ganzen Volk einen Bund geschlossen, in dem er versprach, ihnen zu helfen. Er hatte sie nach 40 Jahren aus der Wüste ins gelobte Land geführt. Er hatte nach 20jähriger Bauzeit ihnen ermöglicht, die Tafeln mit den 10 Geboten ins Allerheiligste im Tempel zu überführen. Darum feierten sie diesen beeindruckenden Gottesdienst mit so vielen Priestern, Leviten und allen Ältesten, Häuptern und Fürsten Israels.

Er hat in Jesus Christus auch einen Bund mit allen Menschen geschlossen, ihn von den Toten auferweckt, so dass wir den Tod nicht mehr fürchten müssen. Sein Sohn hat uns versprochen: Wo nur 2 oder 3 in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen. Seinen Jüngern hat er versprochen: der Tröster, der Heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe. Davon bin ich überzeugt.

Selbst wenn wir allein oder zu zweit in unserer Wohnung Gottesdienst feiern, kann sein Geist uns stärken. Selbst wenn wir, ohne zusammen zu singen, Gottesdienst feiern, kann sein Geist uns Gottes Nähe und Liebe erfahren lassen. Sogar wenn unser Singen dürftig und unser Spielen kläglich ist, kann sich Gott unser erbarmen und seine Gnade erkennen lassen. Denn er tut Wunder. Amen.  Und der Friede Gottes, welcher höher ist als alle Vernunft, bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus Jesus. Amen.

Gottesdienstzeiten

Sonntags

9.30 Uhr in der Christuskirche

An Feiertagen gelten gelegentlich Sonderzeiten.

 
Die Öffnungszeiten der Christuskirche

vom 01.04. bis 31.10

freitags 15 - 17 Uhr
sonntags 15 - 17 Uhr

keine Öffnung vom 27.12. bis 31.03

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