Gründonnerstag: Ma(h)l anders

Liebe Geschwister in Christus,

am Gründonnerstag erinnern wir uns an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Freunden. Das zeigt auch das bekannte Gemälde von Leonardo da Vinci. Betrachten wir es heute, tun wir dies möglicherweise unter einem neuen Blickwinkel: Die Menschen sitzen sehr nah beieinander – ohne zwei Meter Abstand, ohne Gesichtsmasken, ohne Ausgangssperre - ein gemeinschaftliches Mahl, wie wir es an diesem Gründonnerstag nicht haben können.

 AbendmahlUnd doch ist auch das letzte Abendmahl Jesu getrübt. Denn Jesus kündigt an diesem Abend an: Ein Jünger, Petrus, wird ihn verleugnen. Ein Jünger, Judas, wird ihn verraten. Er selbst wird sterben. - Die Jünger haben große Angst davor, selbst der Verräter zu sein, und fragen sich reihum: „Bin ich`s?“ Eine Frage, die auch uns heute vielleicht in etwas anderer Form in den Sinn kommt: Werde ich am Coronavirus erkranken? Werde ich Menschen anstecken und in Gefahr bringen? Werde ich möglicherweise sogar daran sterben?

Jesus weiß: Seine Jünger werden nach seinem Tod einsam, verängstigt und sehr unsicher zurückbleiben. Vielleicht haben wir das Gefühl, uns an diesem Punkt der Geschichte zu befinden: einsam, verängstigt, zurückgelassen und von schlechten Nachrichten überflutet. Die Jünger wollen nicht, dass die angekündigten Ereignisse eintreffen, und auch wir wollen angesichts der Nachrichten über die zunehmenden Krankheits- und Todeszahlen protestieren.

Die bevorstehenden Ereignisse werden für die Jünger sehr schwer sein. Aber Jesus will sie darauf vorbereiten und nicht in Angst, Unsicherheit und Unverständnis zurücklassen. Er gibt ihnen ein Zeichen, das auch über seinen Tod hinaus bleibt: das Abendmahl. Es drückt Jesu bleibende Gegenwart aus.

Abendmahl2Er nahm das Brot, dankte und brach’s, gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmt hin und esst. Das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Solches tut zu meinem Gedächtnis.

Desgleichen nahm er auch den Kelch nach dem Mahl, dankte, gab ihnen den und sprach: Nehmt hin und trinkt alle daraus. Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut, das für euch vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Solches tut, so oft ihr’s trinkt, zu meinem Gedächtnis. (1. Korinther 11, 23-25)

Bis heute wiederholen wir diesen rituellen Akt. Denn auch wir sind Jüngerinnen und Jünger Jesu. Auch wir sitzen an seinem Tisch. Und auch für uns ist Jesus gestorben. Auch wenn wir heute nicht in den Kirchen das heilige Abendmahl zusammen feiern können, so haben wir doch Anteil an Jesu Vermächtnis an uns. Auch wir sind Geschwister in Christus und lernen gerade ganz neu, was es heißt, als Geschwister in Frieden und voller Rücksicht aufeinander und insbesondere auf die Schwachen beieinander zu wohnen, so wie es in den Gesangbuchstrophen von Johann Andreas Cramer von 1780 heißt:

Das sollt ihr, Jesu Jünger, nie vergessen: / Wir sind, die wir von einem Brote essen,

aus einem Kelche trinken, Jesu Glieder, / Schwestern und Brüder.

Wenn wir in Frieden beieinander wohnten, / Gebeugte stärkten und die Schwachen schonten,

dann würden wir den letzten heilgen Willen / des Herrn erfüllen. - (eg 221,1+2)

Ich wünsche Ihnen einen schönen Gründonnerstag - Ma(h)l anders, als wir es sonst kennen – vielleicht im Kreis der Familie oder mit dem Partner oder allein zuhause –, aber nicht weniger von Gott gesegnet.

Ihre Vikarin

                    Anthea Kuhn

Gottesdienstzeiten

Sonntags

9.30 Uhr in der Christuskirche

An Feiertagen gelten gelegentlich Sonderzeiten.

 
Die Öffnungszeiten der Christuskirche

vom 01.04. bis 31.10

freitags 15 - 17 Uhr
sonntags 15 - 17 Uhr

keine Öffnung vom 27.12. bis 31.03

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